Der Yakutian Laika,
eine Rasse aus dem kältesten bewohnten Ort der Welt.
Laut einer Sage schickte Gott, als er die Erde erschuf, einen Engel mit einem Sack voller Reichtümer über Sibirien. Als der Engel über Jakutien flog, wurden ihm vor Kälte die Finger steif und er ließ alles fallen. Die ganzen Reichtümer wie Gold, Silber und Platin fielen auf die Erde. Aus Zorn über seinen Verlust strafte der Engel die Region mit ewigen Winter.
Jakutien ist ein Ort mit einem langen kalten Winter, aber auch einem kurzen heißen Sommer.
Es sind Temperaturen von -70 Grad bis +30 Grad möglich. Der Yakutian Laika kann mit Kälte und Hitze gleichermaßen gut umgehen und hat mit unseren Temperaturen keinerlei Probleme.
Jakutien im Sommer
Der Yakutische Laika ist eine alte Hunderasse
und hatte seine Aufgabe als Schlittenhund und Jagdhund der alten Völker. Er gehört zum nordischen Urtyp.
Heute sind sie an erster Stelle wunderbare Familienhunde, sind aber natürlich für jegliche Art von Hundesport zu begeistern.
Er ist ein mittelgroßer Hund von 53 bis 59 cm und einem Gewicht von 20 - 26 kg, den es in allen Farben und Scheckungen gibt.
Bis in die Neunzigerjahre war der Yakutian Laika vom Aussterben bedroht.
Hier ein Auszug aus dem Buch
" Jakutischer Laika und die Geschichte der Nord-Hunde "
Die Djachkov Hunde
Die Djachkov-Hunde waren der Anfang der jüngsten Geschichte dieser seit 4. September 2019 provisorisch durch die FCI anerkannten Hunderasse. Vor der Rassenbeschreibung im FCI-Standard gibt es eine kurze geschichtliche Zusammenfassung. Der Name Wladimir Sinowjewitsch Djachkov taucht dort nicht auf und in den jetzigen russischen Informationsquellen wird sein Name meistens nur noch kurz erwähnt. Wer war also der Mann und warum waren seine Hunde der Anfang?
Im äußersten Nordwesten der Republik Sacha (Jakutien) liegt der Bezirk Nischnekolymsk, mit 87.000 km² etwa doppelt so groß wie Niedersachsen und mit ca. 4.000 Einwohnern fast menschenleer. Hier sollte der Geburtsort der blauäugigen Hunde liegen. Hunde von dort wurden 1910 als Kolyma-Indigirka-Laika beschrieben. Auf diese Hunde wird sich bei der Rasse YAKUTSKAYA LAIKA immer wieder bezogen.
Djachkov sammelte in der dortigen Region seine Hunde. Nach einem Zeitungsartikel und anderen Quellen brauchte er 8 Jahre, um eine Gruppe von 13 Hunden zusammenzustellen. Die Mehrzahl stammte wohl aus Pochodsk, einer rund zweihundert Menschen zählenden Siedlung. Aus Tscherski, der größten Siedlung im Bezirk Nischnekolymsk, wurden die Hunde nach Jakutsk transportiert. Jakutsk liegt 1.600 km Luftlinie vom Heimatort der Djachkov-Hunde entfernt. Nur diese Djachkov-Hunde, die den Anfang der Rasse YAKUTSKAYA LAIKA bildeten, stammten aus dieser Region.
Wer war er also und warum holte er Hunde aus dieser Gegend? Diese für die meisten Menschen lebensfeindliche Umgebung, die der pleistozänen Kältesteppe ähnelt, war seine Heimat. Als 15-jähriges Waisenkind durchstreifte er diese Kältesteppe auf dem Hundeschlitten bereits als erfolgreicher Jäger. Die Hunde waren seine besten Freunde. Er verließ die Region und wurde Polarflieger. Nach 30 Jahren pensioniert, kehrte er zurück in seine Heimat, um sich seinen Traum, mit diesen Hunden wieder durch die Tundra zu streifen, zu erfüllen.
Umso größer musste der Schock gewesen sein, als er in seine Heimat zurückkehrte und es eigentlich keine Hunde mehr gab. Nach Angaben von Alexey Gavrilovich Chikachev gab es im Jahr 2000 nur noch eine einzige Kolyma-Indigirka-Schlittenhundegruppe im Nachbarbezirk Allaikhovsky, in Nischnekolymsk lediglich verstreute Einzeltiere.
Vor Augen, dass die Hunde seiner Kindheit direkt vom Aussterben bedroht waren, begann er zu sammeln. Es war nicht leicht, die Menschen davon zu überzeugen, sich von ihrem geliebten Hund zu trennen. Djachkov war klar, dass er nur eine Chance hatte, diese Hunde zu erhalten – nur wenn er mit ihnen nach Jakutsk gehen und Unterstützer finden würde.
Eine Frau schrieb sinngemäß: Meine geliebte Hündin ist jetzt in unendlicher Ferne, ich hoffe, es geht ihr gut, ich weiß, Djachkov passt auf sie auf. Wie hätte ich ihm den Wunsch abschlagen können? Er ist doch einer von uns, und er sagte, die Hunde würden sonst aussterben.
© R.Kuhls-Oppermann